Sind kubanische Zigarren ausverkauft?
Warum sind kubanische Zigarren nicht lieferbar?
In den letzten 3 Jahren hat sich die Verfügbarkeit von kubanischen Zigarren drastisch verschlechtert. Ich betreibe meinen Zigarren Online Shop nun schon seit 2003, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Die Regale der deutschen Zigarrengeschäfte und Online-Shops sind fast immer mit "ausverkauft" an den kubanischen Zigarren markiert, und auch die weltweit bekannte Super-Premium-Marke Cohiba ist extrem selten geworden. Wir fragen uns “Was ist mit kubanischen Zigarren los?” - und sind der Fragen auf den Grund gegangen.
Was sind Gründe für den Engpass der kubanischen Zigarren?
Corona bzw. COVID-19 Pandemie
Ein Grund der schlechten Verfügbarkeit und Lieferschwierigkeiten der kubanischen Zigarren ist die COVID-19-Pandemie, die 2020 begann. Aufgrund der erforderlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus mussten die kubanischen Manufakturen zeitweise schließen oder mit reduzierter Belegschaft arbeiten, da ein Mindestabstand von 1,5 m an den Arbeitsplätzen eingehalten werden musste.
Zusätzlich fielen regelmäßig Mitarbeiter aus, was insgesamt zu einer deutlich geringeren Produktionsmenge führte.
Unwetter reduzierten die Tabakernten
Ein weiterer Faktor, der zur aktuellen Situation beigetragen hat, sind die Unwetter in den letzten Jahren, die das wichtigste Tabakanbaugebiet Kubas, Pinar del Río, heimgesucht haben. Dies führte zu erheblichen Schäden an den Tabakpflanzen und reduzierte die Erntemengen. Gerade die Top-Marken wie Cohiba, Montecristo, Romeo y Julieta, deren Tabak ausschließlich aus diesem Gebiet kommen, sind dadurch enorm betroffen und sorgen für ausverkaufte kubanische Zigarren.
Steigende weltweite Nachfrage bei Havannas
Zur schlechten Verfügbarkeit gesellte sich dann auch noch eine deutlich gestiegene Nachfrage, aus asiatischen Ländern, sowie Russland. Dies führt dazu, dass kubanische Zigarren immer exklusiver und begehrter werden. Es könnte auch sein, dass die kubanischen Tabakreserven nicht ausreichend sind, um mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten. Die Lieferungen nach Europa enthalten oft relativ junge Tabake, was darauf hindeutet, dass die Tabakreserven begrenzt sind.
Die Situation verschärft sich auch weltweit. Nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt kommt es mehr und mehr zu einem Engpass an kubanischen Zigarren. Viele Fachgeschäfte haben Schwierigkeiten, den Nachschub zu organisieren, und einige Zigarrenliebhaber erwägen sogar, kubanische Zigarren vorübergehend aus dem Sortiment zu nehmen.
Mangel an Kisten, Banderolen & anderen Materialien
Zu guter Letzt kommen noch die sozialistischen Unzulänglichkeiten dazu, dass es dann plötzlich keine Kisten bzw. keine Banderolen gibt oder andere Materialien fehlen, um die Havannas zu verpacken und auf den Weg zu bringen. In Europa wäre so etwas undenkbar, aber im sozialistischen Kuba ist das leider keine Seltenheit.
Große Mengen an Havannas gehen nach Asien und Russland?
Kann man auch in Deutschland kubanische Zigarren kaufen? Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es Länder auf der Welt gibt, die für die Havannas deutlich mehr bezahlen als die Importeure in Europa. Oft wird von Asien, gerade Hong Kong oder Russland gesprochen. Es ist natürlich naheliegend, wenn man ein knappes Gut hat und die Nachfrage deutlich größer ist als das Angebot, daß man alleine durch die Steuerung des Warenstroms, seinen Gewinn steigern kann und Habanos S.A. ist natürlich, wie jedes andere Unternehmen auch, interessiert, den Profit zu erhöhen.
Vielleicht kam das Gerücht auf, weil Imperial Tobacco - ein britisches Tabakunternehmen - seine Premium-Zigarren Sparte 2020 an einen privaten Käufer aus Asien verkaufte. Zum Premium-Zigarren Bereich von Imperial gehörte auch eine 50%ige Beteiligung an Habanos S.A., der Vertriebsgesellschaft von Cubatabaco, welche den Verkauf der Havannas organisiert. Damit hat der Käufer das Recht bekommen, in über 150 Ländern der Erde die Super-Premium Marken wie Cohiba, Montecristo oder Romeo y Julieta zu verkaufen.
Zwischen Kuba und Russland gibt es ja schon seit Jahrzehnten eine enge Verbindung und man hört ja immer wieder, dass wohlhabende Russen gerne viel Geld für Prestigemarken ausgeben. Diese beiden Punkte könnten zum besagten Gerücht geführt haben.
Allerdings – selbst wenn das Gerücht wahr wäre – ändert das ja nichts an der Tatsache ausverkaufter kubanischer Zigarren in unseren Regalen und Zigarren Online Shops, sondern soll nur erklären helfen. Fakt ist, wir hätten alle gerne mehr Havanna Zigarren, aber sie kommen einfach nicht.
Wann gibt es wieder kubanische Zigarren?
Ich bin kein Hellseher, aber ich befürchte, dass kubanische Zigarren auch in Zukunft ausverkauft und nicht wirklich gut zu bekommen sind und sich langsam zu Luxusprodukten entwickeln. Sollten Sie also die Gelegenheit haben, eine Kuba Zigarre zu kaufen, dann sollten Sie nicht warten.
Hier finden Sie alles, was wir aktuell aus Kuba liefern können: Zu den verfügbaren kubanischen Zigarren
Wie werden sich die Preise bei Havannas entwickeln?
Die Super-Premium Marken wie Cohiba Behike, Cohiba, Montecristo 1935, Romeo y Julieta Line D'oro und Trinidad, haben 2022 eine deutliche Preiserhöhung erfahren, welche die Tabakstangen aus Kuba definitiv zu einem Luxusgut machen.
Ein paar Beispiele verdeutlichen das:
- Cohiba Behike 52 | Preis März 2022: 48,60 € | Preis April 2023: 180 €
- Cohiba Roubsto | Preis März 2022: 24,60 € | Preis April 2023: 72 €
- Trinidad Vigia | Preis März 2022:15,80 € | Preis April 2023: 50 €
- Montecristo 1935 Dumas | Preis März 2022: 18,50 € | Preis April 2023 48,50 €
- Romeo y Julieta D'oro Nobles | Preis März 2022: 19 € | Preis April 2023 54 €
Ich gehe davon aus, daß auch die "normalen" Havannas in den nächsten Jahren noch deutlich im Preis steigen werden.