Zigarren Schimmel oder Zigarrenblüte?

Zigarrenblüte

Wenn Ihre Zigarren weißen Flaum oder grüne, kristalline Ausblühungen oder weißen Flaum aufweisen, dann bewahren Sie zuerst einmal Ruhe. In 99% der Fälle handelt es sich nicht um Schimmel, sondern um die sogenannte Zigarrenblüte, auch Plume genannt, und die ist harmlos! Wie die Blüte entsteht, was Sie dagegen tun können und wie Sie diese sicher von Schimmel unterscheiden, erfahren Sie hier.

Wie entsteht die Zigarrenblüte?

Die Zigarrenblüte kann dann entstehen, wenn es über einen längeren Zeitraum Schwankungen bei der relativen Luftfeuchtigkeit im Humidor gibt. Die ideale Luftfeuchtigkeit im Humidor beträgt zwischen 65-72%.

Wie sieht die Zigarrenblüte aus?

Optisch gibt es unterschiedliche Formen der Zigarrenblüte. Folgende können entstehen:

Zigarrenblüte - weißer, weicher Flaum

weißer, weicher Flaum

Zigarrenblüte - flechtartige Ummantelung

flechtartige Ummantelung

Zigarrenblüte - weiße Punkte (flaumartig-weich oder kirstallin)

weiße Punkte (flaumartig-weich oder kristallin)

Zigarrenblüte - Ausblühungen schwefelblumenähnlich

Ausblühungen schwefelblumenähnlich

Was ist in den Ausblühungen enthalten?

Optisch sind die Ausblühungen sehr schwer zu unterscheiden. Inhaltlich kann man dies aber sehr wohl und wer sich wirklich die Mühe macht diese Absonderungen analysieren zu lassen, weiß auch, ob die Feuchtigkeit in seinem Humidor zu hoch oder zu niedrig war, denn das spielt tatsächlich eine Rolle. Zigarrenblüte, wenn die Feuchtigkeit zu niedrig war Wenn die relative Luftfeuchtigkeit im Humidor für längere Zeit zu niedrig ist, dann wirkt plötzlich die Zigarre als Befeuchter. D.h. sie gibt Ihre Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab und zwar so lange, bis ein Gleichgewicht mit der Luft hergestellt ist. Die in der Feuchtigkeit gelösten Salze und Minerale gelangen so an die Oberfläche des Deckblatts und setzten sich dort ab.

Zigarrenblüte, wenn die Feuchtigkeit schnell zu hoch war

Der gegenteilige Effekt tritt dann auf, wenn die Feuchtigkeit im Humidor sehr schnell und über einen längeren Zeitraum zu hoch war. Nun nimmt die Zigarre Feuchtigkeit auf und es kann sich ebenfalls die Zigarrenblüte bilden. Allerdings handelt es sich in diesem Fall um Eiweiße und nicht um Mineralien und Salze, wie im ersten Fall.

Unterscheidung zwischen Schimmel und Zigarrenblüte?

Die Unterscheidung ob es sich um Schimmel oder die Zigarrenblüte handelt, ist eigentlich sehr einfach. Die Ausblühungen, egal ob Sie durch eine zu hohe oder zu niedrige relative Luftfeuchte entstanden sind, haben keinen Geruch. Zigarren Schimmel riecht muffig. Sollten Ihre Zigarren also einen muffigen Geruch aufweisen handelt es sich um Schimmel.

Ein weiteres Indiz für Schimmel ist ein etwa gleichgroßer Fleck auf dem Deckblatt, der sichtbar wird, nachdem der Schimmel entfernt wurde.

Was mache ich mit den Ausblühungen?

Die Ausblühungen sollten aus zwei Gründen in jedem Fall umgehend entfernt werden:

  • Die Zigarrenblüte begünstigt das Entstehen von Schimmel
  • Die Zigarrenblüte verändert den Geschmack der Zigarre

Mit einem Pinsel oder einem Tuch, können Sie die Blüte sehr leicht entfernen.

Wie vermeiden ich die Zigarren Blüte?

Prüfen Sie in jedem Fall die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Humidor. Eine starke Schwankung dieser verursacht die Bildung der Blüte. Ich empfehle Ihnen daher die Verwendung eines professionellen Befeuchtungssystems. Damit können Sie die Bildung der Ausblühungen in Zukunft vermeiden.

Diese Befeuchter und Zubehörartikel helfen Ihnen dabei:

Was ist zu tun bei Schimmelbefall?

Wenn Sie also sicher sind, daß Ihre Zigarren schimmeln (s.o.), dann verlieren Sie keine Zeit und entsorgen Sie schleunigst alle Zigarren, die Schimmel aufweisen. Diese kann man nicht mehr rauchen. Es ist nun aber sehr wichtig, daß alle noch im Humidor befindlichen Schimmelsporen abgetötet werden. Die eine Möglichkeit ist die, daß Sie sich einen neuen Humidor kaufen und den alten zu entsorgen.

Die zweite Möglichkeit ist den Humidor so zu behandeln, daß die Schimmelsporen unschädlich gemacht werden. Eine sichere Methode ist das Innere des Humidors mit Wasserstoffperoxid oder Spiritus einzureiben und ca. 30 Minuten einwirken lassen. Da Wasserstoffperoxid ein Bleichmittel ist, kann dieses Mittel allerdings die Holzfarbe im Innenraum des Humidors verändern. Es ist daher zu überlegen, ob Sie diese Gefahr eingehen wollen.

Aufwändiger, aber ungefährlicher ist folgendes Vorgehen:

  • Trocknen Sie Ihren geöffneten Humidor für einige Tage
  • Föhnen Sie ihn dann aus Pilzsporen sterben ab Temperaturen über 50 Grad Celsius ab
  • Schleifen Sie die Innenfläche mit einem Schleifpapier und saugen Sie mit einem Staubsauger den entstehenden Staub ein. Die Ecken und Kanten sind dabei besonders wichtig.
  • Wenn Ihr Humidor im Innenraum mit einem entsprechend dicken Furnier ausgekleidet ist, können Sie ihn dann wieder in Betrieb nehmen. Sollte der Furnier sehr dünn sein, was gerade bei sehr günstigen Modellen oft der Fall ist, empfiehlt sich einen neuen Zedernfurnier einzukleben.

Nach diesem Vorgehen können Sie Ihren Humidor wieder normal in Betrieb nehmen.

Die sicherste Methode ist aber für manche immer noch die Anschaffung eines neuen Humidors. Falls Sie sich für einen neuen entscheiden, könnten folgende Modelle interessant sein:

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